Wolle weicher machen – geht das?

Vor Kurzem habe ich Naturwolle von deutschen Schafen zugeschickt bekommen, ich hab mich natürlich gefreut wie Bolle, denn das ist schon eine Besonderheit! Beim ersten Berühren ist mir jedoch sofort aufgefallen dass das Garn ja garnicht so zart ist wie ich es sonst gewohnt bin.

Warum aber sollte Sie auch so weich sein? Diese Stränge sind fast direkt vom Schaf und haben keine hunderte von Zwischenschritten durchgemacht um am Ende so zart wie eine Feder zu sein.

Überglücklich über die Lieferung aber auch etwas überrascht von der ungewohnten Qualität habe ich sofort gegoogelt ob es eine Lösung für mein Problem gab. Zur Auswahl standen:

  • mit Weichspüler waschen
  • Einfrieren
  • Lanolinbad

Am meisten versprach das Lanolinbad, also machte ich mich am nächsten Tag in die Apotheke. Laut Internet ist Lanolin Wollwachs das mit Wasser gebunden ist und wird als Grundlage für Cremes verwendet. Je weniger Wasser das Lanolin hat desto besser wäre es für mein Vorhaben.

Ihr könnt das Lanolin in der Apotheke abfüllen lassen, für 50g habe ich 3€ gezahlt und damit müsste ich locker auskommen.

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Dann können wir mit dem Bad beginnen…

Du brauchst:

  • Lanolin oder Wollwachs (reinere Form)
  • euer Strickstück oder Strang Wolle
  • Wasser
  • Spülmittel
  • eine Schüssel oder Eimer
  • ggf. Wasserkocher

Zuerst mischst du das Lanolin mit dem Spülmittel, auf 500ml Wasser kommt ein TL Lanolin und ein TL Spülmittel. Das Spülmittel mit dem Lanolin zu einer Masse verrühren und derweil das Wasser im Wasserkocher aufkochen lassen.

Nun das Wasser mit dem Lanolin-Spülmittel-Gemisch in der Schüssel vermischen und rühren bis alles aufgelöst ist. Das Gemisch nun abkühlen lassen.

Ist das Ganze nun abkgekühlt und nur noch max. lauwarm kannst du dein Strickstück oder den Strang hineingeben und leicht kneten damit sich die Fasern voll saugen. Achte wirklich darauf dass das Wasser nicht zu warm ist sonst verfilzt deine Wolle.

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Das Ganze nun einige Stunden oder über Nacht stehen lassen. Danach das Strickstück oder den Strang herausnehmen, ausdrücken und trocknen lassen.

Nach der ersten Anwendung habe ich schon einen deutlichen Unterschied festgestellt. Natürlich kanns du den Vorgang nach Belieben wiederholen, du wirst auch fest stellen das die Wolle nicht feiner wird aber die Fasern einfach nicht mehr piksen und das Garn viel gepflegter wirkt. Ähnlich wie bei unserer Haut, wir verwenden auch Creme um sie wieder weicher zu machen.

Wenn dir mein Beitrag gefallen hat und du dieses Verfahren auch anwenden solltest würde ich mich sehr über deine Erfahrung in den Kommentaren freuen. 🙂

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2 Antworten zu „Wolle weicher machen – geht das?”.

  1. Avatar von Nina

    Ich werde das mal in der nächsten Woche ausprobieren! 😊 Danke für den Tipp, er kam genau richtig! 🙋🤗

  2. Avatar von Stefanie
    Stefanie

    Genauso hab ich es neulich auch gemacht. Ich habe reines Wollwachs genommen. Ich war ja etwas skeptisch, aber ich muß sagen, es hat gut funktioniert .
    Heute ist der Schal etwas feucht geworden, da hat er dann ganz leicht nach Schaf gerochen. Da ich diesen Geruch liebe, stört mich das aber nicht.
    Liebe Grüße
    Stefanie
    (kinkaliz7 @ Instagram)

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