In diesem Beitrag geht es darum wie ihr lernen könnt eure eigene Größe, im Bezug auf Oberteile, zu berechnen und ich meine damit nicht Größe S, M, L oder XL sondern ganz individuell für dich. Für mich ist das ein wichtiger Punkt und so ziemlich eins der ersten Dinge die ich gelernt habe da ich häufig nicht genau nach Anleitung oder einfach frei nach Schnauze stricke.
Ich selbst fange immer damit an mir zu überlegen was für einen Schnitt ich haben möchte, hier gibt es drei grundlegende „Schnitte“ zwischen denen ich mich entscheide.
Die Schnittmuster
Hier unterscheide ich zwischen dem Kasten-, Raglan und der „herkömmliche“ Schnitt mit Ärmelausschnitt, die Namen habe ich für mich selbst so festgelegt da ich die richtigen Fachbegriffe nicht kenne.
Die Unterschiede liegen hierbei in der Art und Weise wie die Ärmel letztendlich an Vorder- und Rückseite angebracht werden.
Der Kastenschnitt ist meiner Meinung nach der einfachste Schnitt, denn die Vorder- und Rückseite wird in den meisten Fällen einfach nur gerade gestrickt ohne Abnahmen und Zunahmen, demnach ist das Oberteil am Bauch weit geschnitten.
Wie bei allen Schnitten strickt man das Vorder- und Rückenteil und näht diese an den Schultern zusammen, es lohnt sich die zwei Teile schon einmal „anzuziehen“ um dann mit ein paar Sicherheitsnadeln die Größe und Umfang des Armausschnittes zu markieren. Wenn das erledigt ist werden die Seiten zusammen genäht und die Ärmel separat oder direkt an den Ärmelausschnitt dran gestrickt.
Tipp: Es ist immer gut wenn Ihr ein Oberteil in diesem Schnitt schon in eurem Schrank hängen habt, so könnt ihr euer Strickstück immer darauflegen und anpassen oder euer Lieblingsstück einfach nachstricken.
Beim „herkömmliche“ Schnitt mit Ärmelausschnitt wird lediglich an Vorder- und Rückenteil über ein paar Reihen eine Abnahme vorgenommen z.b. 1.R. 5M; 2.R 2M und die weiteren 4 Reihen jeweils 1M am Anfang abketten und die darauffolgenden Reihen ohne weitere Abnahmen weiterstricken. Ein ähnliches Vorgehen habt ihr dann auch bei den Ärmeln, ab dem Bereich an dem ihr sie später an die Vorder- und Rückseite nähen werdet. Der Schnitt der Ärmel ähnelt daher einer sehr langgestreckten Raute mit stumpfen Spitzen.
Der Raglanschnitt ist meiner Meinung nach ein schöner Schnitt, leider habe ich diesen noch nie selbstgestrickt, aber das werde ich bestimmt noch tun. Die Ärmelnaht sowie das Vorder- und Rückenteil nehmen gleichmäßig ab. Die Ärmel werden als ganzes Stück auch zur Schulter und reichen bis zum Halsausschnitt. Viele kostenlose Schnittmuster findet ihr im Internet unter dem Begriff „Raglan Schnittmuster“.
Tipp: Solltet ihr kein passendes Oberteil im Schrank haben gibt es auch diverse Schnittmuster im Internet.
Egal welchen Schnitt ihr nun wählt, es ist wichtig das die Ärmel zu dem geplanten Ärmelausschnitt an Vorder- und Rückenteil bündig sind. Daher empfehle ich euch euer Strickstück lieber zu oft als zu wenig an eure Vorlage anzulegen, oder sofern es möglich ist, anzuprobieren, denn das erspart euch im Nachhinein das ärgerliche Auftrennen.
Sobald ihr nun euren Wunschschnitt ausgewählt habt müsst ihr gewisse Maße schriftlich festhalten, diese habe ich in der folgenden Grafik dargestellt und nummeriert.

1)Breite des Bundes ; 2)Gesamtlänge ; 3)Brustumfang ;
4)Breite der Schultern ; 5)Länge bis zu Beginn des Ärmelausschnittes
Anzahl der Maschen berechnen
Um nun herauszufinden wie viel Maschen ihr anschlagen müsst, solltet ihr erst eine Maschenprobe in eurem Wunschmuster stricken, diese muss mindestens 10x10cm groß sein. Dann misst ihr ab wie viele Maschen ihr für 10cm gebraucht habt und rechnet auf, wie viele Maschen ihr für euren Bund anschlagen müsst.
In meinem Beispiel habe ich für 10cm 20 Maschen gebraucht und mein Bund soll 45cm breit sein. Somit teile ich die 20 cm der Maschenprobe durch die 10cm. Für 1cm brauche ich nun 2 Maschen. Das heißt für 45cm brauche ich 90 Maschen + jeweils an jeder Seite 1 Randmasche = 92Maschen die ich anschlagen muss.
Hier nochmal die Rechnung im Überblick:
10cm : 20M = 2M/cm
45cm x 2M = 90cm + 2RM = 92M anschlagen
So gesehen ist es eigentlich ganz einfach, oder? – Falls ihr doch Fragen habt könnt ihr mir diese gerne unter pimpienella@yahoo.com stellen.
Welche Möglichkeiten es für einen Halsausschnitt gibt und wie man diese strickt erfahrt ihr in einem meiner nächsten Beiträge… bis dahin wünsche ich euch viel Spaß beim tüfteln und ausprobieren.










Hinterlasse einen Kommentar